Fakten zur Rohfütterung

Auszug eines Artikels der Webseite von Gabriela Behling:

 

  Ebenso wie der Mensch und jedes andere Lebewesen benötigt auch der Hund eine ausgewogene auf seine Bedürfnisse individuell abgestimmte Ernährung, damit er gesund und lange vital bleiben kann. Wesentliche Ernährungsfehler wirken sich nicht nur negativ auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit aus, sondern reduzieren logischerweise auch die Lebenserwartung.

 Jeder gesunde Hund braucht in verschiedenen Lebensabschnitten eine dem Alter angepasste Ernährung. Im Krankheitsfall muss die Ernährung ebenso individuell angepasst werden. Der ausgewachsene, gesunde Hund und ein erkrankter Hund insbesondere, sollten pro Tag 2-3 Mahlzeiten bekommen, d.h. ein oder zwei kleinere Nebenmahlzeiten und eine etwas größere Hauptmahlzeit, der Welpe zwischen vier und fünf Mahlzeiten. Diese Fütterungsart verhindert, dass sich der Hundemagen mit seiner Dehnungsfähikeit durch beispielsweise eine große Hauptmahlzeit dauerhaft erweitert. Magenerweiterung ist ein begünstigender Faktor für Magenblähungen, die im schlimmsten Fall zu der gefürchteten Magendrehung führen können.

 Eine gesunde, ausgewogene Ernährung besteht aus einer Kombination verschiedener Rohstoffe, die in richtiger Menge und im richtigen Verhältnis zueinander angeboten werden müssen, nämlich aus den sogenannten Makronährstoffen und Mikronährstoffen.

 Zu den energieliefernden Makronährstoffen gehören Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette. Die Mikronährstoffe, die aus Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen bestehen, liefern keine Energie ebenso wie Ballaststoffe, auch Rohfasern oder unverdaulichen Kohlenhydrate genannt, die im Futter nicht fehlen dürfen. Sie sind wichtig für die Verdauung und die Funktion des Darmes.

 Der Bedarf an Energie ist stets eine variable Größe, die von der jeweiligen Bewegung abhängig ist, ebenso von der Frage des individuellen Temperaments, da ein lebhaftes Temperament grundsätzlich den Energiebedarf steigert.

 Positive, sehr langjährige Erfahrung und nicht zuletzt der eigene fachliche Hintergrund, haben bewiesen, dass in jedem Fall die Hauptmahlzeiten immer aus frischen und natürlichen Zutaten bestehen sollten.

 

  Beim Barfen (biologisch artgerechte, rohe Fütterung) ist in seiner Gesamtheit pro Tag sowohl der Phosphorgehalt durch die Fütterung sehr hoher Fleischmengen in Kombination mit phosphorreichem Getreide als auch der Rohproteingehalt immer extrem hoch - eiweißreiche Nahrungsmittel enthalten auch viel Phosphor!!!

 Proteine werden zu Harnstoff und Harnsäure abgebaut, die über die Nieren ausgeschieden werden. Durch diese auszuscheidenden Stickstoffverbindungen in Kombination mit dem zusätzlich hohen Phosphormengen werden die Nieren permanent überlastet. Zudem werden beim Barfen sämtliche Hunde unabhängig von Besonderheiten der Rasse, kritiklos losgelöst vom Alter sogar Hundesenioren, ungeachtet vom jeweiligen Gesundheitszustand, d.h. sogar Hunde mit Nierenerkrankungen, mit Unmengen von Fleisch und Geflügelhälsen gefüttert in der Überzeugung, nur mit Barfen den Stein des Weisen in puncto Ernährung entdeckt zu haben. Medizinische Fakten, z.B. eiweiß- und phosphatreduzierte Fütterung der Hundesenioren sowie absolut restriktive Eiweiß- und Phosphatzufuhr bei allen Formen von Nierenerkrankungen spielen beim unreflektierten Barfen keine Rolle.

 Viele Barfer begründen ihre Art der Fütterung mit dem Tatsache, der Hund stamme vom Wolf ab und dieser ernährt sich in erster Linie nur von rohem Fleisch und je nach Gelegenheit (Mageninhalt des Beutetieres) auch aus pflanzlicher Kost (Getreide, Gemüse). Diesem wenig schlüssigen Argument, bei dem die über Jahrhunderte gehende Domestizierung des Haushundes außer Acht gelassen wird, kann ich nur entgegnen, dass der Mensch vermutlich vom Affen abstammt, aber weder lebt er heute auf Bäumen noch ernährt er sich überwiegend von Bananen.

 Auch existiert für die Mehrheit von Barfern das Thema Verwertbarkeit von Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen nicht, denn sonst müsste man u.a. auch wissen, dass das im Getreide enthaltene Phytin die Absorption von Calcium, Magnesium, Zink und Eisen erheblich beeinträchtigt. Verwertbarkeit hängt ebenso von der Art der Zubereitung ab – beispielsweise wird gerade durch das Blanchieren von Gemüse im Gegensatz zum rohen Gemüse die Verwertbarkeit wichtiger Inhaltsstoffe gesteigert und die Verdaulichkeit erhöht. Ein weiteres Beispiel in puncto Verwertbarkeit ist die Tomate mit ihrem u.a. wertvollen Inhaltstoff Lycopin, der nicht nur für die rote Farbe verantwortlich ist, sondern ein excellenter Radikalfänger ist. Reife Tomaten enthalten besonders viel Lycopin, Tomaten aus der Dose und Tomatenmark besitzen noch mehr Lycopin, da Lycopin aus „verarbeiteten“ Früchten leichter verwertbar ist.

 

  Die Erstellung eines Futterplanes muss individuell auf den jeweiligen Hund zugeschnitten sein!

 Frau Behlinger bietet dazu eine Ernährungsberatung an: Dafür wichtige Daten beantwortet der Interessent vorab auf einem auszudruckenden Formblatt. Dafür bekommt der Interessent mehrere Rezepte mit genauen Zubereitungsvorschlägen für Hauptmahlzeiten bis hin zu vegetarischen Mahlzeiten, die ebenfalls gefüttert werden können. Für Nebenmahlzeiten sind ebenso individuelle Zubereitungsvorschläge vorgesehen.

  Die richtige, gesunde Fütterung vom Welpen über den Junghund bis zum ausgewachsenen Hund und dem Hundesenior ist ein entscheidender Beitrag zur Gesundheit und damit auch zur Lebenserwartung und Vitalität unserer Hunde.

 

Kommentar:

 Ich bin froh, dass ich durch eine Freundin auf Facebook darauf aufmerksam gemacht wurde, dass ich Loki möglicherweise mit Proteinen überversorge! Natürlich hat er durch seine hohe Aktivität einen erhöhten Bedarf im Gegensatz zu einem weniger aktiven Hund seines Alters.

 

Ich habe aber bereits eine Katze, die erhöhte Nierenwerte hatte, die wir mittlerweile trotz Blasen- und Nierenoperation durch erhöhte Wasseraufnahme, hochwertigere Proteinzufuhr (Futter ohne künstliche Zusatzstoffe) und homöopathische Begleitbehandlung wieder in annehmbare Normalwerte bekommen haben. Ich brauche nicht auch noch einen Hund, den ICH krank gefüttert habe, weil ich mir keine Gedanken mehr um seine Ernährung mache ....