... und was muss ich dabei beachten?

Größe des Hundes

Wir kennen Hunde von Mini bis Maxi, die Spaß an der Scheibe haben.

Der kleinste Hund ist sicherlich die Zwergpinscher-Hündin Kira, die zwar die Scheibe nicht wirklich fangen kann, aber mit Freude den Rollern hinterherjagt und auch apportiert.

Der größte Hund, der Frisbee spielt ist wohl ein Bloodhound im Norden Deutschlands, aber wir kennen die etwa 65cm große Mischlingshündin Nelly, die mit ihrem Frauchen echt wunderschön spielt.

Grundsätzlich kann man die Scheiben also mit Hunden JEDER Größe fliegen lassen!

Wichtig ist einzig, dass der Mensch seine Würfe der Größe des Hundes anpasst! Bei kleinen Hunden müssen die Würfe meist flacher und kürzer geworfen werden, bei großen Hunden sind weitere Würfe in moderater Höhe oft besser für die Physiologie des Hundes.

Aber nicht nur die Größe entscheidet über die Wurfhöhe, sondern vor allem auch Gewicht und Körperbau des Hundes sind zu beachten!

Alter

Das Alter spielt für den Beginn des "richtigen" Trainings eine große Rolle!

Bereits der Welpe kann spielerisch an die Scheibe herangeführt werden, z.B. mit Fütterung aus der Scheibe, spielen auf dem Boden oder bei einem Junghund dann auch Roller auf dem Boden. Wohldosierte "Spieleinheiten" fördern den Trieb auf die Scheibe und überfordern einen jungen Hund nicht.

Die meisten Hunde sind mit etwa 12-18 Monaten ausgewachsen, so dass erst mit etwa einem Jahr das Aufbautraining begonnen werden kann. Bei größeren Hunden sollte prinzipiell sehr behutsam begonnen werden, da das Knochenwachstum bei ihnen länger als bei kleineren Hunden andauert.

Bevor es an Sprünge und Absprünge mit geworfener Scheibe geht, sollte der (junge) Hund mit Rollern und Zerrspielen an den Frisbeesport herangeführt werden. Erste kleine Tricks, die man später in der Kür einbauen kann, können bereits mit dem Junghund oder jungen erwachsenen Hund eingeübt werden. Dies fördert die Konzentrationsfähigkeit und die meisten Tricks belasten den Bewegungsapparat des Hundes nicht (Ausnahmen: u.a. stehendes Männchen machen, kriechen, enge oder abrupte Wendungen und Stops).

Nicht nur das Alter spielt für den richtigen Zeitpunkt zum "ernsthaften" Training eine Rolle, sondern auch der allgemeine Reifegrad und v.a. Gesundheitszustand des Hundes. Der Hund sollte keine Einschränkungen hinsichtlich Hüfte und Ellenbogen/Schultern haben, d.h. ein Tierarztbesuch mit Röntgen ist ratsam. Zudem sollte der Hund fit sein, d.h. Ausdauer und Gewicht sollten für solch einen Sport passen.

Um den Hund körperlich und geistig auszulasten, muss das Training nicht stundenlang erfolgen. Wenige Minuten zwei bis drei Mal wöchentlich sind völlig ausreichend, um einen Hund auszulasten und in fit zu halten. 

Rasse

Border Collies und Aussies dominieren die Frisbee-Szene!

Aber wir kennen so viele andere Rassen und Mischungen: Papillons, Zwergpinscher, Löwchen, Shelties und Jack Russel Terrier um ein paar der Kleinen zu nennen. Alle möglichen Retriever, Dobermänner, Deutsche und Belgische Schäferhunde sind große "Rassevertreter" in der Frisbeeszene. Und es eignen sich natürlich auch alle Mischlinge jeglicher Rassen, die gerne Apportieren. 

Wichtig ist einzig, das man das Spiel dem Hund anpasst, 40 Meter-Würfe sind unter Umständen zu weit für einen kleinen Hund und meterhohe Sprünge definitiv nichts für Hunde, die ein Kampfgewicht von über 30kg hochkatapultieren müssen (obwohl Sprünge an sich eher schön und sauber als meterhoch sein sollten, was aber ein anderes Thema ist). 

Wo kann ich spielen?

Mal eben auf den umgepflügten Acker gehen und Frisbee spielen? Eher nicht ...

Die Kombination Springen und Löcher oder Maulwurfshügel sind tödlich für die Beine unserer geliebten Vierbeiner. Deshalb empfiehlt es sich, eine Wiese zu finden, die möglichst eben und weich ist.

Es muss kein riesiges Fußballfeld sein, aber ausreichend Platz, damit die geworfenen Scheiben vom Hund nicht erst kurz vor einem Hindernis gefangen werden. Harte Untergründe wie Beton, Stein oder gefrorener Boden sind absolut Tabu!

Oft ist es auch möglich, nach Absprache mit den Gemeinden, öffentliche Grünflächen zu nutzen. Dabei muss man natürlich Rücksicht auf weitere Besucher der Anlage nehmen.

Gibt es Verletzungsgefahren?

 Mögliche Risikofaktoren sind

- das Spiel mit Menschen-Scheiben:

Es gibt für Hunde spezielle Frisbeescheiben. Ausschließlich mit dieser Art von Scheibe (zu beziehen bei diversen Anbietern, z.B. dem Borderline Shop) sollte man spielen. Dabei muss natürlich die Bissstärke des eigenen Hundes beachtet werden. Für Hunde, die die Scheiben sofort mit Löchern übersäen eignen sich die teureren bissfesten Scheiben, denn an den enstehenden Löchern und Schlitzen können sich die Hunde im Maul verletzen. Ansonsten sind gelegentliche Bisse auf die Zunge möglich, die aber in der Regel nach wenigen Minuten Pause aufhören zu bluten.

 

- Stolpergefahren auf der Spielfläche:

Die Spielfläche muss auf jeden Fall vor dem Spiel auf Stolpergefahren untersucht werden.

 

- Überanstrengung des Hundes:

Sollte der Hund während dem Training beginnen enorm zu hecheln und die Zunge bereits aus dem Maul hängen, ist es definitiv Zeit für eine Pause. In einer Pause sollte der Hund sich in seiner natürlichen Gangart (meist langsamer Trab) bewegen und ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen dürfen. Auch ein fitter Hund sollte bei besonders heißen Temperaturen nicht übermäßig trainiert werden.

 

 

- Verletzungen am Bewegungsapparat:

Bei Über- und Absprüngen sowie Flips (der Hund rotiert in der Luft um die eigene Achse) kann es gerade bei untrainierten, unaufgewärmten und unkontrollierten Hunden zu Verletzungen kommen. Kurzfristige Lahmheit oder steifer Gang gehören zu den ersten Warnzeichen, das der Hund, der im Trieb selten Schmerzen anzeigt, in der Landung nicht sauber war. Zerrungen oder gar ernsthafte Verletzungen sind eher selten, trotzdem sollte man seinem auf Wettkampf trainierten Hund regelmäßig Massagen/Physiotherapie gönnen, um die Muskeln zu entspannen.

 

- Kratz- und Bissspuren beim Menschen:

Bei Körperabsprüngen sollte der Mensch darauf achten, dass er vor den Hundekrallen ausreichend geschützt ist. Dazu gibt es spezielle Vaultwesten und Beinschoner (z.B. von Czech Black). Bei einem Hund der die Scheibe ungern hergibt ist in hoher Trieblage ein Nachschnappen möglich, somit sollte ein sicheres Ausgeben der Scheibe trainiert werden.

Körperabsprünge (Vaults)

Jeder kennt die spektakulären Körperabsprünge der erfolgreichen Turnierspieler! Jeder denkt: "Wow!"

Aber auch wenn es einfach aussieht, sie erfordern jede Menge Training! Jegliche Art an Absprüngen ist NICHTS für Anfänger. Schon gar nicht ohne Anleitung von einem erfahrenen Spieler, der diese Elemente sicher ausführt.

Auch sind Körperabsprünge nicht für jeden Hund uneingeschränkt zu empfehlen. Manche Hunde mögen es nicht, manche Hunde können ihren Körper nicht kontrollieren und manche finden es so gigantisch, dass sie über's Ziel hinausschießen!

Grundsätzlich gilt: Nicht die Höhe macht einen Körperabsprung zu einem guten Absprung, sondern die Sauberkeit und Sicherheit der Ausführung!

Frisbee spielen vs. Discdogging

Möchte ich mit dem Hund einfach nur ab und zu ein paar Scheiben werfen oder möchte ich den Sport "Discdogging" betreiben???

Egal wofür man sich entscheidet. Das A und O sind saubere, gut platzierte Würfe für den Hund. Und das klappt ja nicht automatisch, sondern ist harte Arbeit! Die Scheibe für den Hund sicher zu werfen klingt einfacher als es ist. 

Der Mensch muss die Würfe üben, auch und besonders ohne den hündischen Partner! Mit Gleichgesinnten macht es viel mehr Spaß!